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Palmsonntag 2000

Thema: Feier des Einzugs Christi in Jerusalem
Lesg./Ev.: Mk 11,1-10, Jes 50,4-7, Mk 15,1-39
für Internet erstellt am 14.04.2000
von Eberhard Gottsmann, OStR

 

PROZESSION

Versammlung vor der Kirche, Pluviale

Lied

Begrüßung

Liebe Schwestern und Brüder!

In den Tagen der Fastenzeit haben wir uns auf Ostern vorbereitet; wir haben uns bemüht um eine Einstellung im Geist Christi und um tätige Nächstenliebe. Heute aber sind wir zusammengekommen, um mit der ganzen Kirche die Feier der österlichen Geheimnisse unseres Herrn zu beginnen.

Christus ist in seine Stadt Jerusalem eingezogen; dort wollte er Leiden und Tod auf sich nehmen, dort sollte er auch auferstehen. Gläubig und offen begehen wir das Gedächtnis seines Einzugs. Wir folgen dem Herrn auf seinem Leidensweg und nehmen teil an seinem Kreuz, damit wir uns bewußt werden, daß wir auch an seiner Auferstehung und seinem Leben Anteil erhalten.

Segensgebet über die Zweige

Allmächtiger, ewiger Gott, + segne + diese (grünen) Zweige, die Zeichen des Lebens und des Sieges, mit denen wir Christus, unserem König, huldigen. Mit Lobgesängen begleiten wir ihn in seine heilige Stadt, gib, daß wir durch ihn zum himmlischen Jerusalem gelangen, der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

Besprengung der Zweige mit Weihwasser

Evangelium vom Einzug des Herrn (Mk11,1-10)

Als sie in die Nähe von Jerusalem kamen, nach Betfage und Betanien am Ölberg, schickte er zwei seiner Jünger voraus.
Er sagte zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor euch liegt; gleich wenn ihr hineinkommt, werdet ihr einen jungen Esel angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat. Bindet ihn los, und bringt ihn her! Und wenn jemand zu euch sagt: Was tut ihr da?, dann antwortet: Der Herr braucht ihn; er läßt ihn bald wieder zurückbringen.
Da machten sie sich auf den Weg und fanden außen an einer Tür an der Straße einen jungen Esel angebunden, und sie banden ihn los.
Einige, die dabeistanden, sagten zu ihnen: Wie kommt ihr dazu, den Esel loszubinden?
Sie gaben ihnen zur Antwort, was Jesus gesagt hatte, und man ließ sie gewähren.
Sie brachten den jungen Esel zu Jesus, legten ihre Kleider auf das Tier, und er setzte sich darauf.
Und viele breiteten ihre Kleider auf der Straße aus; andere rissen auf den Feldern Zweige (von den Büschen) ab und streuten sie auf den Weg.
Die Leute, die vor ihm hergingen und die ihm folgten, riefen: Hosanna! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn!
Gesegnet sei das Reich unseres Vaters David, das nun kommt. Hosanna in der Höhe!

Aufforderung zur Prozession.

Liebe Schwestern und Brüder! Wie einst das Volk von Jerusalem Jesus zujubelte, so begleiten auch wir jetzt den Herrn und singen ihm Lieder.

Thuriferar, dann geschmücktes Kreuz, begleitet von zwei Ministranten mit brennenden Kerzen, dann Priester mit Assistenz und Gläubige.

Altargruß und Inzens

Tagesgebet

Allmächtiger, ewiger Gott,
deinem Wilen gehorsam,
hat unser Erlöser Fleisch angenommen,
er hat sich selbst erniedrigt und sich unter die Schmach des Kreuzes gebeugt.
Hilf uns, daß wir ihm auf dem Weg des Leidens nachfolgen und an seiner Auferstehung Anteil erlangen.
Darum bitten wir durch ihn, Christus unsern Herrn. AMEN

Anlegen des Meßgewandes

1. Lesung (Jes 50,4-7

Gott, der Herr, gab mir die Zunge eines Jüngers, damit ich verstehe, die Müden zu stärken durch ein aufmunterndes Wort. Jeden Morgen weckt er mein Ohr, damit ich auf ihn höre wie ein Jünger.

Gott, der Herr, hat mir das Ohr geöffnet. Ich aber wehrte mich nicht und wich nicht zurück.

Ich hielt meinen Rücken denen hin, die mich schlugen, und denen, die mir den Bart ausrissen, meine Wangen. Mein Gesicht verbarg ich nicht vor Schmähungen und Speichel.

Doch Gott, der Herr, wird mir helfen; darum werde ich nicht in Schande enden. Deshalb mache ich mein Gesicht hart wie einen Kiesel; ich weiß, daß ich nicht in Schande gerate.

2. Lesung (Phil 2,6-11)

Jesus Christus war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein, sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. Sein Leben war das eines Menschen; er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz.

Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen, damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu und jeder Mund bekennt: "Jesus Christus ist der Herr" - zur Ehre Gottes, des Vaters.

Passion nach Mk (Mk 15,1-39)

Verteilte Rollen

Homilie

Liebe Christen,

Palmzweige sind ein Ausdruck des Jubels, der Bestätigung. Mit Blumen zuwinken heißt auch bei uns: jemanden herzlich willkommen heißen.

Doch wehe, wenn der Umjubelte anders ist und nicht das tut, was man von ihm erwartet.

Dann heißt es: „Ans Kreuz mit ihm".

Umjubelt zieht er ein, zum Tod verurteilt wird er hinausgetrieben.

In einem großartigen Bogen wird in der heutigen Liturgie beides verbunden: das Evangelium vom Einzug mit Palmprozession mündet in die Leidensgeschichte, die dann am Karfreitag im heiligen, heilenden Spiel, also der Liturgie, wieder aufgegriffen und mit reicher Symbolik vertieft wird.

Dieses Nachspielen , die Ausdeutung durch Zeichen und Worte, macht die Ereignisse damals bewußt und damit zeitlos.

Was zwischen Palmsonntag, Ostern, Himmelfahrt und Pfingsten geschehen ist, wiederholt sich an jedem einzelnen von uns.

Und auch das Hoschianna zu Beginn und das „Kreuzige ihn" am Schluß ist eine Erfahrung, die mancher von uns schon schmerzlich am eigenen Leib erleben mußte.

Ich schlage Ihnen vor: Spielen Sie das heilige Spiel, die Liturgie der kommenden Tage mit, lassen Sie Symbole und Texte auf sich wirken! Gerade in unserer Zeit, in der man verkopft und sinnleer in den Tag hineinlebt, sind Bilder und Symbole geradezu lebensnotwendig. Vielleicht - ja sicher sogar - werden Ihnen Wirklichkeiten aufgehen, die Ihnen sonst verborgen bleiben.

AMEN

Credo

Fürbitten

Eucharistiefeier

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